Die Operationen

Die Präferenzen haben es an sich, sich realisieren zu "wollen". Dieser Weg von der Präferenz bis zur Wirklichkeit wird über die Operationen vollzogen. Die können wiederum eine Ordnung aufweisen, die der bei den Präferenzen gleicht: Operationen 1. bis 3. Ordnung (siehe DST). Es kann daher gezeigt werden, dass z.B. die Präferenz für Wahrheit "die Macht" hat, das Funktionssystem Wissenschaft hervorzubringen!

Präferenz => Operation

Die Operation ist somit ebenfalls ein elementarer Begriff, der darauf hinweist, dass Operationen Wirkungen verursachen, d.h. Präferenzen mit Operationen haben soziale Kausalität.

Die Operation kann zunächst dahingehend bestimmt werden, dass Operationen eine Wirkung zur Folge haben! Dabei können Operationen sehr kleine (Energiequanten) bis sehr große Wirkungen entfalten, die dazu noch beobachtbar sein können. Umgekehrt gilt jedenfalls: wenn (beobachtbare) Wirkungen gegeben sind, kann auf Operationen geschlossen werden.

Diese Definition kann nun mit der Operation 1. bis 3. Ordnung verbunden werden, das geht meist einher mit den Präferenzen 1. bis 3. Ordnung. All dies zusammen genommen ergibt ein weites Feld weiterer Differenzierungen, die hier noch nicht direkt weiter verfolgt werden können.
Es ist aber darauf aufmerksam zu machen, dass die Vereinigung von Präferenzen und Operationen ein neues Beobachtungsfeld aufmacht, das als Handlungen bezeichnet werden kann. Handlungen sind dann nicht nur Verkettungen gleicher, sondern meist auch eine Gruppierung verschiedener Operationstypen!

Die Verkettung von Operationen kennt man aus dem Alltag: bereits bei so einfachen Vorgängen wie dem Gehen wird ständig verkettet: ein Schritt folgt dem anderen, bis man am Ziel ist. Auch bei Computern kennt man das: ständig werden im Arbeitsspeicher Operationen miteinander verkettet, damit eine Funktion abgearbeitet wird.

Bereits hier kann eine wichtige Abstraktion ansetzen, weil zweierlei gleichzeitig passiert: die Operationen kommen und gehen, wärend die Präferenzen gleich bleiben. Diese simple Erkenntnis hat aber eine sehr wichtige Konsequenz: die Operationen können ständig neu aktualisiert werden, weil sie durch eine gleichbleibende Präferenz hervorgebracht werden.
Es ist daher von elementarer Bedeutung, die Präferenzen von den Operationen zu unterscheiden, weil sie zwei verschiedenen Dimensionen angehören: Die Operationen wenden sich an die Wirklichkeit und verändern sie, während die sie auslösenden, allgemeinen Präferenzen unverändert bleiben.

Werden Operationen verschiedenen Typs miteinander verknüpft (und verkettet), dann können wir von Handlungen sprechen. Sie gehen meist über Verkettungen gleicher Operationen hinaus, damit das Ziel der Handlung erreicht wird. Manchmal müssen auch Teilarbeiten erledigt sein, damit sie in die weitere Verknüpfung eingereiht werden können. Man kann daher auch sagen, dass ein Handlungsziel verfolgt wird, bis seine Präferenz erfüllt ist.

Bis eine Präferenz realisiert wird, werden Operationen und Handlungen verkettet bis, die erst dann aufhören, wenn die Realisierung erreicht wird. Das besagt auch, dass sowohl Operationen als auch Handlungen Elemente sind, die zur Zielerreichung verkettet werden. Diese Beobachtung legt nahe, dass einzelne Handlungen nicht "herausgelöst" und zur "Handlungstheorie" erhoben werden können, solange nicht der gesamte Weg von der Präferenz bis zu ihrer Realisierung dabei beobachtet wird!

Fazit: Dieses Konzept integriert die Handlungstheorie, bis die Realisierung der Präferenz erreicht ist!
Die Präferenzen begleiten also die Operationen vom minimalen Einzelfall, über die Handlungen, die zur Arbeit verknüpft werden können, die wiederum in Betrieben zur Zielsetzung verbunden wird, bis hin zu den Funktionssystemen, in denen ihre dominante Präferenz die Zielsetzung anleitet.

Als gängiges Beispiel kann das Gesundheitssystem herangezogen werden: hier werden einzelne Operationen und Operationseinheiten durchgeführt, die zu mehr Gesundheit führen sollen. Gelingt das, dann wird damit eine allgemeine Präferenz bedient, die im Präferenzsystem untergebracht werden kann. Hier geht die Präferenz durch alle Operationen hindurch und mündet im allgemeinen Präferenzsystem.

Oder anders formuliert: in den globalen Funktionssystemen wird eine Präferenz "von ganz unten bis ganz oben" mit Operationen bedient, bis auch das Präferenzsystem ihre Steuerung übernimmt. Dies bedeutet, dass z.B. in allen Gesundheitsbetrieben global die gleiche Präferenz ihre Operationen steuert!

Die anfängliche Unterscheidung von Präferenzen und Operationen kann nun dahingehend formuliert werden, dass es einen "Punkt" gibt, an dem Operationen und Präferenzen zusammenfallen: die Funktionssysteme. Gleichzeitig bilden die Präferenzen ein eigenes System aus, da sie sich zueinander in Relation setzen (müssen). Während also die Funktionssysteme (FS) die operative Dimension der Gesellschaft darstellen, kann im Unterschied dazu das Präferenzsystem als ein eigenständiges System gelten, das die Präferenzen der Funktionssysteme "aufnimmt" und eine Logik eigener Art darstellt: die Präferenzlogik! Bei ihr geht es darum, die einzelnen Präferenzen zu einem System zusammenzufügen und damit auch eine Einheit auf gesellschaftlicher Ebene zu ermöglichen!

An dieser Stelle entsteht ein Vergleich zwischen dem allgemeinen und dem persönlichen Präferenzsystem, wobei ein Abbau dieser Differenz dazu dienen kann, eine Entfremdung zwischen Mensch und Gesellschaft zu verringern.

Der operative Zweig der Unterscheidung von Präferenzen vs. Operationen verweist bei den Operationen auf die Funktionssysteme (FS) der Gesellschaft. Dabei zeigt sich, dass auch die FS durch die Präferenzen gesteuert werden, dass es sich also um präferenzorientierte FS handelt (Gesundheitssystem, Rechtssystem etc.).

Jedenfalls haben wir es bei einer Gesellschaftsdiagnose mit der Präferenz- und der Operationslinie zu tun, wobei es darauf ankommt, dass die Differenz zwischen beiden Linien abgebaut wird. Es ist ja naheliegend, dass die Gesellschaft sich nur dann in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln kann, wenn die operative Dimension sich auch dem Präferenzsystem entsprechend entwickelt. Natürlich spielen in der Wirklichkeit noch viel mehr Unterscheidungen eine wichtige Rolle, die sich in einer orthogonalen (unabhängigen) (bis direkt fördernden) Relation zueinander befinden, bzw. auf einer der Zwischenstufen wirksam sind.

Fazit: Auf jeden Fall benötigt eine moderne Gesellschaftsdiagnose gut sortierte Unterscheidungen, die sich an der Unterscheidung von Präferenz und Operation ausrichten - und nicht willkürlich beginnen sollten.

Das allgemeine Präferenzsystem bietet wegen ihrer potenziellen Vollständigkeit der Präferenzen auch die Möglichkeit, gesellschaftliche "Entartungen", die auf Ideologien beruhen (z.B. Faschismus etc.), von vornherein zu verhindern. Denn "Parteien", die den Teil fürs Ganze nehmen, können damit leicht identifiziert werden. Wenn z.B. die "Macht" über die Wahrheit gestellt wirt, hat das Verletzungen der Menschenrechte zur Folge.

Das trifft auch auf solche Fälle zu, die nicht ausreichend allgemeine Präferenzen als allgemeine ausgeben. Denn solche eher "eher privaten Präferenzen" verursachen "Störungen" anderer, allgemeiner Präferenzen. Dadurch kommt das Präferenzsystem "aus dem Tritt" und die gegenseitige Förderung der Präferenzen funktioniert nicht mehr.

Fazit: Das Präferenzsystem "präferiert" also Präferenzen, die sich als gegenseitige Förderung zeigen und deckt damit nicht allgemeine Präferenzen auf, die dazu nicht geeignet sind. Damit sind Tendenzen wie z.B. Faschismus (etc.) nicht dazu geeignet, eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu fördern!