Nachhaltigkeit und Menschenrechte

Die allgemeine Definition der Nachhaltigkeit als "Einheit der sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen der Gesellschaft" ist der Ausgangspunkt. Zur Sicherheit wird die Einheit noch als harmonisierend vorgegeben, denn die konfliktreiche Konstellation ist ja das lebensbedrohende Problem.

Mit den bisherigen Untersuchungen kann man jetzt genauer werden und die "soziale Einheit" in mehrere FS unterscheiden, die durch ihre Präferenzen unterschiedliche Steuerungsziele aufweisen. Diesen Umstand kann man nicht einfach unter die Unterscheidung Staat / Wirtschaft subsummieren, ohne Steuerungspotenzial zu verlieren und damit Schaden anzurichten.

Zentral für "das Soziale" ist wohl das Rechtssystem, auch weil ein Staat ohne Recht nicht sinnvoll denkbar ist. Als FS ist das Rechtssystem aber auch der Autonomie unterworfen, die sich durch die Orientierung an der stabilen Präferenz Recht (als Menschenrecht) ergibt. Die widersprüchliche Funktion des Rechts als staatstragende Verfassung und ein autonomes FS kann durch ein autonomes Justizsystem abgefedert werden, das liegt auch bereits "im Trend".

Zu beachten ist auch, dass das Recht eines von den 4 FS ist, bei dm die Präferenz und die Operation fast ident sind: das Recht als Ergebnis wird durch das Recht als Operation hergestellt. Damit erhält der Begriff der Selbststeuerung in diesen 4 Fällen eine besonders zugespitzte Bedeutung.

Die Wirtschaft ist insofern ein soziales System, als sie von der Gesellschaft aufrecht erhalten wird. Dabei hat das Geld insofern eine doppelte Rolle:
a) als monetärer Gewinn ist es ein Ziel (Präferenz) von Unternehmen und
b) und gleichzeitig es es auch das Operationsmedium, mit dem diejenigen Elemente (Maschinen, Arbeit etc.) erworben werden, die zur Gewinnerreichung beitragen.

Da man schon seit Jahrzehnten weiß, dass die externen Schäden, die nicht in die Gewinnermittlung einberechnet werden, zur Zerstörung des Klimas beitragen können, ist es unverständlich, warum nicht alle Möglichkeiten zur Erhöhung der Kostenwahrheit genützt werden. Dazu gehört es auch, die Rolle des Einkommensmodells in die Analyse einzubeziehen, weil es auch zum Klimaproblem beiträgt!

Es ist sehr hilfreich, hier eine Unterscheidung von Operationsmedien und Steuerungsmedien (z.B: Recht, Wahrheit, Macht und Geld) vozunehmen. Denn denn diese vier Steuerungsmedien sind Präferenzen, die aber nur bei manchen FS fast identisch sind. Es gibt aber wie bekannt noch andere FS (Schulsystem etc.), bei denen die operativen Medien sich von den angestrebten Präferenzen unterscheiden.

Daraus folgt, dass für die Nachhaltigkeit die 4 FS (Rechtssystem, Wissenschaftssten, Staat und Wirtschaft) die dominanten FS sind, deren Zusammenspiel als Harmonisierung organisiert werden sollte.

Da man erkennen kann, dass die FS unterschiedliche Präferenzen (Steuerungsmedien) verwenden, ist der nächste Schritt die Harmonisierung mehrerer Steuerungsmedien innerhalb eines FS. Denn z.B. wird auch im Rechtssystem Geld, Wahrheit und Macht angewendet, weil es ohne nicht geht. Das bedeutet dann eine je unterschiedliche Kombination innerhalb jedes FS, die nach einer Harmonisierung (=beste Kombination) verlangt.

Dieser einfache Schluss hat aber viele Konsequenzen, die auch bis in die Gesellschaftsdiagnose reichen. An diesem Punkt überschneidet sich offensichtlich die Frage der Harmonisierung mit der Nachhaltigkeit, daher gibt es keine Nachhaltigkeit ohne die Kombination dieser Harmonisierungen. Es erübrigt sich wohl darauf hinzuweisen, dass die Harmonisierung mit der Ethik und dem Präferenzssystem immer mehr übereinstimmen sollte!