Das ODER - Modell

Das Modell - Schema wurde entwickelt, um die beiden Hauptmodelle (Oder, Und) darstellen zu können Es kann gezeigt werden, dass zwischen den Einkommenselementen logische Beziehungen in der Form von Oder-Logik oder Und- Logik bestehen. Daraus ergeben sich die beiden Einkommensmodelle, die durch ihre farblichen Trennlinien symolisiert werden können.

Es ist dabei naheliegend, eine Oder-Trennlinie mit rot, sowie die Und-Trennlinie mit grün zu kennzeichnen. Für das Oder-Modell wird daher im folgenden die rote Trennlinie verwendet.

Das aktuelle Einkommensmodell wird in Folge als Oder - Modell herausgearbeitet. Es ist z.B. zu beobachten, dass das Arbeitslosengeld endet, sobald eine Erwerbsarbeit aufgenommen wird. Das kann man als ausschlie0endes Oder beschreiben, weil nur eines von beiden zu einem Zeitpunkt stattfinden kann.

Kategorien stabil variabel
betriebsintern Kollektivlohn Gewinne
betriebsextern Arbeitslosengeld unbesetzt

Eine ähnliche Ausschließlichkeit ist zwischen Kollektivlohn und Gewinn beobachtbar, auch hier wirkt das ausschlie0ende Oder des aktuellen Einkommensmodells. Etwas abgeschwächt kann man die Oder-Relation als dominant beschreiben, seit in Einzelfällen auch Ausnahmen gestattet werden (Gewinnbeteiligung, geringfügiges Einkommen). Das deutet die ersten Schritte in Richtung einer Auflösung der Oder-Relation (in eine Und-Relation) an.

Der Aspekt der Arbeitslosigkeit, die ja nicht mit den Menschenrechten in Übereinstimmung zu bringen ist, weist den Weg in deren Auflösung, wenn man das neue Modell - Schema zur Analyse nützt: Arbeitslosigkeit und Kollektivlohn schießen einander ja aus, wenn man die Oder - Logik anwendet.

Zunächst ist dazu festzustellen, dass die Arbeitslosigkeit (im Regelfall) ohne ein Einkommen aus Beschäftigung gekennzeichnet ist. Damit der Status ohne Arbeit verlassen wird, muss das Einkommen aus Beschäftigung deutlich über dem Arbeitslosengeld liegen, damit die Beschäftigungsaufnahme als "Vorteil" wahrgenommen wird. Man spricht hier auch von einem Lohnabstandsgebot, das Problem ist also bekannt.

Das Oder-Modell weist hier ein Dilemma auf: je geringer das Arbeislosengeld, desto kleiner die Kaufkraft, die die Wirtschaft schwächt, desto höher der Druck auf die Person, eine Beschäftigungsaufnahme vorzunehmen. Wird das Arbeitslosengeld erhöht, dann hat die Person zwar eine höhere Kaufkraft, aber sie steigt auch später zu einer Beschäftigungsaufnahme, das erhöht aber die Arbeitslosigkeit. Das Oder-Modell erzeugt somit eine eigene Form der Arbeitslosigkeit (AL), die man daher als einkommensmodell-bedingte AL bezeichnen kann, oder kürzer als modellbedingte AL, weil das Einkommensmmodell der Verursacher dieser Form der AL ist.

Das Oder-Modell weist ein weiteres Dilemma auf, das Probleme mit der Ökologie verursacht. Das geht vor allem auf den Einkommenstyp Gewinne bei den wirtschaftlichen Betrieben zurück. Denn die betriebblichen Gewinne bevorzugen es, Kosten aus dem Betrieb auszulagern (Externalisierung interner Kosten) und sie vermeiden die Internalisierung externer Kosten, die mehr Kostenkostenwahrheit herbeiführen würden.
Gewinne bevorzugen Kostenauslagerung
Gewinne meiden die Kostenwahrheit
Beide Tendenzen trefren sich als Kostenvermeidung, die dann als unzureichende Kostenwahrheit ein ökologisches Problem darstellen. Beide Tendenzen treten beim Oder-Modell auf, das damit als die primäre Ursache der sozialen und ökologischen Probleme gilt. Sie können wirksam nur auf der Ebene des Einkommensmodells reduziert werden, genauer durch das nachhaltige Einkommmensmodell!

Fazit: Es ist primär das Einkommensmmodell und nicht der "Kapitalismus", der "Lebensstil" etc., das als Diagnose gelten kann!

Die Dilemmata des Oder-Modells sind Problbereiche, die die Gesellschaft sehr viel Geld kosten, und das andauernd, bzw. weit in die Zukunft hinein. Wenn die Arbeitslosigkeit (AL) wie bei der modellbedingten AL gar nicht notwendig ist, (sie kann ja durch das nachhaltige Einkommensmodell vollständig behoben werden) ist der Schaden nicht nur monetär, sondern geht viel tiefer.

Bei der modellbedingten AL liegt die Zuständigkeit beim AMS (Arbeitsmarktservie Österreich), da sie bereits bei der Arbeitsmarktbeobachtung berücksichtigt werden sollte. Hinzu kommt, dass das AMS dann auch für deren Reduktion sorgen müsste, dafür steht die Nachhaltigkeitsbeihilfe seit Jahrzehnten bereit!

Die Nachhaltigkeitsbeihilfe könnte längst bereits auch im Oder-Modell eingesetzt werden, um auf Betriebsebene für mehr Kostenwahrheit zu sorgen. Sie wird auch beim nachhaltigen Einkommensmodell benötigt, das dann in einem viel größeren Umfang für die ständige Erhöhung der Kostenwahrheit sorgen kann!

Fazit: Addiert man die sozialen und ökologischen Schäden des Oder-Modells, dann zeigt es sich längst als ein Auslaufmodell !