Auf dem Hintergrund der DST I (Begriffsupdates) und der DST II (Begriffskombinationen) kann nun die DST III (Themen- und Konzeptentwicklung) begonnen werden. Dabei dient der Begriff der Selbstreferenz als Leitfaden, der wegen seiner allgemeinen Bekanntheit (Alle können sich als Selbst von der Umwelt unterscheiden) am wenigsten Schwierigkeit machen sollte.
Um gleich zum wichtigsten Sachthema zu kommen: die globalen Funktionssysteme sind das Kernthema, um das sich das Konzept dreht! Sie verfügen alle über eine Selbstreferenz in dem Sinne, dass sie über eine Selbststeuerung verfügen, die die Menschenrechte bereits auf dieser Ebene verankern und damit am besten vor Faschismus schützen können!
Das allgemeine Konzept für die Nachhaltigkeit geht vom Begriff der Nachhaltigkeit aus, der die Einheit (Harmonisierung) der sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen der Gesellschaft vorsieht. Die sozialen Systeme (Bildungs-, Gesundheits-, Wissenschaftssystem etc) decken dabei die sozialen Dimensionen weitgehend ab und zeigen sich so als unverzichtbar für die Nachhaltigkeit.
Bei näherem Hinsehen zeigen sich die wichtigen Unterschiede zwischen ihnen: sie betreffen deren Funktion / Aufgabe für die Gesellschaft, das zeigt sich bereits in deren Bezeichnung: Wissenschaftssystem, Rechtssystem, Gesundheitssystem usw.. Das zeigt, dass sie jeweils eine Aufgabe für die Gesellschaft übernehmen, die sich dadurch von ihnen abhängig macht. Daher muss sichergestellt werden, dass diese sozialen Systeme auch funktionieren!
Dabei ist auch offentsichtlich, dass der "System"-Anteil der Beschreibung eine Systemtheorie einfordert, die jeweiligen Themen können als unterschiedliche Präferenzen verstanden werden, die mit den Menschenrechten übereinstimmen sollten.
Die Nachhaltigkeit wurde nicht zuletzt als Ergänzung zu den Menschenrechten formuliert, das bedeutet, dass die Menschenrechte vom Konzept voll berücksichtigt - und überboten werden!. Dies ist möglich mit der Kombination der Menschenrechte (MR) mit der Systemtheorie (DST), die der Bezug auf die MR nahe legt.
Eine kleine Überlegung ermöglicht einen großen Schritt: die MR sind allgemein und universell, gleiches kann man von der Systemtheorie sagen. Daraus ergeben sich globale Funktionssysteme (FS), da die MR die Präferenzen der sozialen Systeme auf eine globale Ebene heben. Ebenso sind sie als "Systeme" global und allgemein.
Nur ein kleiner Schritt trennt uns noch von den präferenzorientierten FS: die jeweiligen Funktionen sind als MR auch Präferenzen, daher ist dieser Schritt fast nur noch eine Tautologie. Die präferenzorientierten FS sind nun das Ergebnis der Kombination der MR und der Systemtheorie und bilden einen wichtigen Eckstein des Konzeptes! (Sie werden im Abschnitt "Funktionssysteme" noch genauer dargestellt.)
Bereits in der Umgangssprache sind die Funktionssysteme (Wissenschafts-, Rechts-, Bildungssystem etc.) seit Jahrzehnten bekannt, daher darf man eine Abstraktion der mitgemeinten Präferenzen von der operativen Dimension vornehmen, die dann eim Präferenzsystem ergibt, das die Beobachtung der Präferenzen und ihrer Relationen ermöglicht! Diese Differenzierung ist in vieler Hinsicht hilfreich, da die Präferenzen so als das Gute (z.B. von Plato, Hegel, Theologie) verstanden werden können.
An diesem Punkt ist das Präferenzsystem noch ein reines Potenzial, sozusagen aus begrifflicher Abstraktion gewonnen. Es kann aber leicht in die Realität übersetzt werden, da die Funktionssysteme ja vielfältige Beziehungen untereinander unterhalten, die sich als Relation (z.B.Wissenschaft > Gesundheitssystem) ausreichend belegen lassen. Das läßt die Relationen auch empirisch aufzeigen und aus dem Mythos reiner Erzählungen herauslösen.
Es läßt sich z.B. aufzeigen, dass das Gesundheitssystem keine "letzte große Erzählung" ist, wie ein "soziologisches Gutachten" gemeint hat. Die Funktionssysteme beinhalten aber auch reale Operationen und nicht nur "reine Beschreibungen", die beliebig (postmodern?) konstruiert werden können. (Damit zeigt sich so ein "Gutachten" nur selbst als "reine Beschreibung" ohne jede Substanz und damit als faschistoid)!
Die Existenz des (potenziellen) Präferenzsystems bringt etwas Neues ins Spiel, daher ist eine Auffrischung des Begriffsupdates als Unterscheidung von System / Chaos hier angebracht. Wenn Präferenzen eingeführt werden, werden sie zunächst bestimmt und dadurch auch in Relation gebracht, das ist der Weg vom "Chaos zum System", der durch das Begriffsupdate beschrieben ist. Auf diesem Weg sind zwei Fehlertypen möglich: zum einen kann der Begriff unterbestimmt bleiben (wie z.B. bei den FS) oder er wird überbestimmt, bzw mit Bestimmungen überladen (Theodizee), die dann logische Probleme ergeben können.
Der letztere Fall ist als Thedizee bekannt, wenn auch noch nicht auf din richtige Ursache zurückgeführt. Z.B. hat Leibniz mit der Theodizee aufgezeigt, dass die Eigenschaften (Allmacht, Allwissen, Güte etc.) zusammen mit der Gerechtigkeit nicht mehr vereinbar sind. Denn wenn Gott allmächtig ist und das Böse in der Welt zulässt, dann kann er nicht auch gleichzeitig gerecht sein! Diese Einsicht ist mit der "Einheit des Logos" nicht mehr vereinbar, sie löst ihn sozusagen "von innen her" auf.
Fazit: Der hier vorgeschlagene Lösungsweg behebt das Problem der Überbestimmung von Gott und der Unterbestimmung der FS in einem Zuge: durch die "Verlagerung" von Wissen und Rechti in die "weltlichen" Funktionssysteme!
Die Existenz eines Präferenzsystems wurde zunächst durch Abstraktion der allgemeinen Präferenzen aus dem Alltag gewonnen, die als Menschenrechte und Nachhaltigkeit bereits vorliegen. Als Gegenbegriff zur Abstraktion wird nun die Konkretisierung hinzugesetzt und Wechselbezüglichkeit als möglich erachtet. Die Konkretisierung des "göttlichen Wissens" um die richtigen Handlungen wird sogar sehr empfohlen durch das Neue Testament mit der Aussage: "Wie im Himmel, so auf Erden"!
In der Selbstreferenz des Menschen ist das Potenzial für die Einheit von Wissen und Recht gegeben, dessen völlige Übereinstimmung uns wohl als Ideal vorschwebt, aber nicht so leicht erreichbar ist. Man muss sie vorher differenzieren (unterscheidend außeinanderhalten) bevor sie dann in ihre "ursprüngliche" Einheit wieder zusammengebracht werden können. Hier stecken viele Schwierigkeiten. Die Religionen sind da zunächst im Vorteil, denn sie liefern diese Einheit gleich an, sie ist aber auf Dauer nicht so unreflektiert zu haben.
Fazit: Das Ideal der "göttlichen" Einheit von Wissen und Recht liegt in deren Allgemeinheit und schwebt daher sehr hoch. Es ist somit vielen Manipulationen ausgeliefert, die in Richtung Faschismus weisen können und dann als faschistoid bezeichnet werden müssen!
Die Identität von "richtigem Wissen" und "wahrem Recht" kann man als "heilige Sache" verstehen, weil es hier um die Anerkennung der Identität des Einzelnen und seinem Willen geht. Hier sind Abweichungen sehr weitreichend und folgenschwer und nicht hinzunehmen, wenn es als Fremdbestimmung in Richtung Faschismus geht: Es geht dabei oft um die Zerstörung der Selbstreferenz (das Ansehen einer Person) und auch des Lebens eines Faschismus-Opfers.
Mit diesem Konzept kann der Faschismus bereits in seinen Anfängen bekämpft werden: durch die präferenzorientierten FS und durch die Differenzierung in Wissen und Recht bei jedem Einzelfall. Das ergibt eine viel feinere Diagnose faschistoider Betätigungen und damit auch deren Hintanhaltung (Beispiele in der Rubrik "Beobachtung"). Das beginnt also bereits bei der Aberkennung richtigen Wissens (wie bei diesem Konzept) und auch des berechtigten Rechts durch z.B. ideologisch verzerrte Wahrnehmungen!
Fazit: Man wird bei einem späteren Rückblick wohl sagen können, dass hier eine neue Ära der Hintanhaltung des Faschismus begonnen hat!
Die Selbstreferenz durchzieht die gesamte DST und das allgemeine Nacchhaltigkeitskonzept. Das liegt daran, dass das Konzept auf der DST beruht, die ihren Begriff des Begriffs als Einheit der (Differenz von (Selbst- und Fremdreferenz)) bestimmt!
Der Begriff der Selbstreferenz trägt auch den Begriff der präferenzorientierten Funktionssysteme (FS), die sich mit ihrer dominanten (allgemeinen) Präferenz von den anderen FS (und dem Rest ihrer Umwelt) unterscheiden. Soweit diese Präferenz mit den allgemeinen Menschenrechten übereinstimmt, werden sie bereits in der Selbststeuerung der FS verwirklicht und damit abgesichert!
Auch das Menschenrecht wird mit diesem Begriff der Selbstreferenz versehen, wodurch die Fremdreferenz auf Andere auch deren Selbstreferenz mit einschließt. Das bedeutet auch, dass alle Anderen ebenfalls über Menschenrechte verfügen und damit die Menschenrechte bereits auf der theoretischen Ebene als allgemein gelten können (Konventionen entfallen so als Begründung)!
Fazit: Zieht man die Erkenntnisse zu den präferenzorientierten FS und den Menschenrechten zusammen, dann kommt man zu dem Schluss, dass so die Menschenrechte der 4 Generation begründet werden können! Dieses allgemeine Konzept zur Nachhaltigkeit erhebt daher unmißverständlich den Anspruch auf die Begründung der Menschenrechte der 4. Generation!