Die zweite Konsequenz des Oder-Modells entsteht durch das Prinzip des Wettbewerbs: gewinnorientierte Betriebe bleiben nur auf dem Markt, wenn sie sich nicht zuviel Kostenwahrheit zumuten: die externen Schäden des Betriebs zu Internalisieren geht am Anfang einer ökologischen Innovation auf Kosten der innvovativen Betriebe. Hier "hält man sich lieber zurück" und lässt bei der Internalisierung der ökologischen Schäden lieber den Anderen den Vortritt.
Dieser Vorgang der Internalisierung wird auch als Einpreisung bezeichnet, dabei wird mehr Kostenwahrheit im Betrieb erzeugt, die einzige Möglichkeit, externe Schäden von vornherein zu vermeiden. Das würde sicherstellen, dass die Marktwwirtschaft die ökologischen Aspekte bereits in ihre Selbssteuerung einbaut und daher die externen Schäden möglichst von vorherein vermeidet!
Fazit: Bereits diese beiden Konsequenzen des ODER - Modells zeigen, dass dadurch die Gewinne privatisiert und die verbleibenden externen Schäden sozialisiert, also der Gesellschaft überlassen werden. Das ist das genaue Gegenteil von Kostenwahrheit, von der daher kaum noch die Rede ist.Den Ausweg aus dem sozialen und ökologischen Dilemma bietet seit langem die Nachhaltigkeit. Nimmt man nämlich ihren Begriff als EINHEIT der sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen tatsächlich ernst, dann sollte das Problem der fehlenden (unzureichenden) Nachhaltigkeit an ihrer Wurzel bekämpft werden, die das Oder-Modell erzeugt, also: beim Einkommensmmodell!
Das aktuelle Oder-Modell ist aber dazu nicht in der Lage: im Gegenteil, es produziert ständig die Trennung der Dimensionen der Nachhaltigkeit:Bereits diese weningen Hinweise zur Trennung der Nachhaltigkeitsdimensionen sollten genügen, um eine Überwindung des Oder-Modells ernsthaft ins Auge zu fassen. (Sie sind natürlich nur eine kleine und "quer" liegende Fassung der zur Ökononie, Wirtschaft und Arbeitsmarkt vorliegenden Literatur.) Die offizielle Beschreibung enthält jedoch kaum Hinweise zu dieser Überwindung.
Zur Behebung dieser Trennung der Dimensionen würde das seit Jahrzehnten geforderte Einkommenselemet Grundeinkommen notwendig sein. Denn es wäre ein vom Arbeitsmarkt unabhäniges, betriebsexternes Einkommen darstellen, zu dem dann die Einkommen aus dem Arbeitsmarkt immer addiert werden können. Es hätte den entscheidenden Vorteil gegenüber dem Oder-Modell, dass es bei der Aufnahme einer Erwerbsarbeit NICHT automatisch verschwinden würde.
Fazit: Das Grundeinkommen erfüllt somit das Prinzip einer UND - Logik im Gegensatz zum Oder-Modell!Das Grundeinkommen (GE) ist ein wesentliches Element, um vom Oder- zum Und-Modell zu kommen. Es reicht aber noch nicht, denn die ökologische Dimension ist damit noch nicht ausreichend abgedeckt. Dazu benötigt man ein Instrument, das alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
So ein Instrument müsste alle drei Dimensionen in einem Zuge abdecken:
a) die Senkung der AL (ein GE beseitigt "nur" die modellbedingte AL der sozialen Dimension);
b) die Internalisierung der externen Schäden (ökonomische Dimension) und
c) die ständige Erhöhung der Kostenwahrheit bereits in den Betrieben (ökologische Dimension).
Würde man die Unterscheidung von Kollektivlohn und Gewinnen durch ein teilweises UND (Kollektivlohn + Gewinnbeteiligung) gegensteuern wollen, dann würde man auf die Interesssen stoßen, die auf beiden Seiten dagegen wirken. Bei der Gewinnbeteiligung würden manche linken Ideologen aufschreien und so eine "Verbrüderung mit dem Klassenfeind" als absolutes NoGo bekämpfen. Auf der Gewinnseite will man nicht, dass ein Teil der "rechtmäßigen" Gewinne den Betriebseigentümern abhanden kommen.
Hier steckt man seit Jahrzehnen fest, weil das Einkommensmodell kein Thema werden darf. Das aktuelle ODER - Modell erzeugt aber z.B. die modellbedingte Arbeitslosigkeit und es wird damit eine Verletzung der MR in Kauf genommen, weil man z.B. auch ein Grundeinkommen "nicht erlaubt". Mit dem Oder - Modell wird jedoch auch ein sehr gravierendes Problem in Kauf genommen: die fehlende Nachhaltigkeit, die bis zur Klimakatastrophe reicht. Da die wirtschaftlichen Betriebe Gewinne für ihre Existenz benötigen, sind ökologische Investitionen zunächst ein Verlustgeschäft, das die Betriebe lieber vermeiden (bis auf zu wenige Ausnahmen).
Fazit: Das aktuelle Oder - Modell treibt die Gesellschaft in mehrere Dilemmata, die sich auf Grund der Ideologien und des betrieblichen Egoismus nicht lösen lassen, solange man die Möglichkeit des Und - Modells nicht zulässt!Man sieht bereits bei wenigen Beispielen, dass das Oder - Modell sehr viele Probleme mit sich bringt, die mit den offiziellen Beschreibungsmodellen nicht einmal sichtbar sind. Logisch gesehen ist die Lösumg aber "sehr leicht": als Berücksichtigung des Und - Modells. Als Beispiel: der Kollektivlohn kann mit einer Gewinnbeteiligung kombiniert werden, dann hat man hier bereits die Und - Logik. Diese Logik kann auch zwischen dem Kollektivlohn und den zwei weiteren Einkommenselementen angewendet werden.
Führt man dann die UND - Logik zwischen allen Einkommenselementen durch, dann erhält man ein System von Relationen,
das als Nachhaltiges Einkommensmmodell bezeichnet werden kann und damit den Ausweg aus den
bishrigen Dilemmmata des Oder - Modells aufzeigt. Es ist aber leider nur schwer vorstellbar, dass "die Politik",
die uns in diese lebensbedrohliche Lage gebracht hat auch den Willen hat, diese vielfältigen Probleme auch
wieder abzubauen.
Im Interesse der Menschenrechte und der Nachhaltigkeit bleibt hier eher die Hoffnung auf
den Rechtsweg (z.B. die Anerkennung der modellbedingten Arbeitslosigkeit), den die
weiteren Abschnitte (z.B. das) Und - Modell aufzeigen werden!