Die Präferenzen

Die Nachhaltigkeit und die Menschenrechte sind Präferenzen, sie können daher als Elemente für ein allgemeines Präferenzsystem verwendet werden. Als Elemente so eines Präferenzsystems werden sie gemeinsam beobachtet, wobei die Präferenz dadurch einen fundierenden Status für das Konzept bekommt.

Im weiteren Verlauf der Konzeptentwicklung wird sie auch als präferenzorientiertes Funktionssystem verwendet und erhebt die Präferenz in den Status eines Grundbegriffs, damit kann das Konzept nach den Kriterien des Begriffs wissenschaftlich begründet werden.

Die Präferenz kommt bereits im Alltag sehr oft vor (z.B: als Bevorzugung, Vorliebe etc.), sie ist aber auch in den Wissenschaften häufig vertreten, weil sie ein allgemeiner, wiederverwendbarer Begriff ist. Hier wird die Definition der Präferenz als Resultat einer Entscheidung für eine bestimmte Option vertreten, weil dadurch die Wahlfreiheit betont wird.

Präferenz = Bevorzugung, Vorliebe etc.

Der Begriff des Präferenzsystem verweist auf eine Ordnung der Präferenzen untereinander. Die daraus resultierdende Systematisierung ist dann auch ein Beleg dafür, dass die Präferenz zu einem Begriff werden kann.

Die Präferenz tendiert zur Systematisierung und bringt dadurch auch die Systemtheorie ins Spiel, damit wird auch die Vollständigkeit ein Thema. Als Beispiel lassen sich die Präferenzen auch nach Operationen, Handlungen, Arbeit, Betrieb und Funktionssystem bis zum Präferenzsystem zuordnen. Diese Vollständigkeit ist nicht selbstverständlich, da z.B. der Begriff des Funktionssystems oder des Präferenzsystems noch nicht geläufig ist.

Ein lehrreiches Beispiel für ein "Präferenzsystem" erhält man, wenn man in Google nach "volkswirtschaft präferenzen" sucht: Das Ergebnis (am 06.08.2022):

"Der unter anderem in der Volkswirtschaftslehre vorkommende Begriff der sogenannten Präferenz beschreibt die Möglichkeit des Vorzugs eines Gutes durch den Konsumenten. So kann dieser beispielsweise ein Gut A einem Gut B aus verschiedenen Gründen vorziehen. Ist das der Fall, besteht für Gut A eine Präferenz gegenüber Gut B."

Zum einen bestätigt dieses Suchergebnis die hier verwendete formale Definition, zum anderen kann es ein mögliches Problem darstellen, wenn diese Definition (in der Wirtschaft) mit der Präferenz für Gewinn als "abgeschlossen" gilt. Dann entfällt z.B. der Bezug auf die externen Kosten, da diese "wissenschaftliche Beschreibung" das Problem nicht sichtbar werden läßt!

Dieses Problem kann aber gelöst werden, wenn die Präferenz für die Kostenwahrheit bei den Gewinnen hinzugenommen wird und wohl erst dann als vollständig = systematisch gelten kann.

Eine Problematik eigener Art stellt die "Wirtschaftssystematik der Statistik Austria" dar, die man als "Vermischung" bezeichnen könnte. Man glaubt es kaum, aber unter diese Systematik fallen auch die Betriebe der Gesundheit, des Rechts, der Religion etc. ! Siehe dazu die Klassifikation (OENACE) auf Statistik Austria: Klassifkation nach OENACE.

Demnach wäre die 'Wirtschaft': der Staat, das Recht, das Bildungssystem, die Wissenschaft etc..

So eine "Systematisierung" findet ihre Fortsetzung in der Wirtschaftswissenschaft selbst, hier wird z.B. die Mikroökonomie als Teil der Volkswirtschaft eingeordnet. Das ist auch eine Begriffsvermischung, weil die Ökonomie allgemeiner ist als die Wirtschaft: die Ökonomie wäre die allgemeine Regel, den sparsamsten Weg von A nach B zu finden. Die Wirtschaft ist nur ein Teil davon, und will auf dem Weg von A nach B ja sogar monetäre Gewinne ermöglichen. Das ist eine Präferenz, die nicht für alle FS gilt!
Damit wird auch die Bezeichnung "Wirtschaftssystematik" für diese Statistik fragwürdig und eher durch die tatsächliche Differenzierung z.B. als "präferenzorientierte FS" bzw. "Funktionssystematik" zur ersetzen.

Die Präferenzen zeigen eine doppelte Systematik: in vertikaler und in horizontaler Hinsicht. In vertikaler Hinsicht gruppieren sich die Präferenzen nach der Reichweite, von der Operation über die Handlung, die Arbeit, die Betriebe und die Funktionssysteme (FS). (Das ist auch ein Hinweis dafür, dass es sich um "präferenzorientierte" FS handelt.) Über deren Präferenzen steht eigentlich nur noch das Präferenzsystem.

Bei den FS selbst könnte man die Präferenzen zunächst als horizontal strukturiert vermuten, aber auch ihr übergeordnetes Präferenzsystem zeigt vertikale Unterschiede. Die Menschenrechte als Basis des Präferenzsystems zeigen jedoch deutlich, dass das Recht auf Leben den anderen Rechten vorausgeht, da ohne Leben auch die andere Rechte ja zur Gänze entfallen. Das gilt natürlich auch für die Nachhaltigkeit, die als notwendige Ergänzung der Menschenrechte gilt.

Fazit: Das hat zur Konsequenz, dass auch die Instrumente und Maßnahmen der Nachhaltigkeit, die der Erhaltung des Lebens dienen, von der Nachhaltigkeit keinesfalls verboten werden dürfen (wie z.B. das Grundeinkommen)!

Als Präferenz hat die Nachhaltigkeit auch Operationen zur Folge, die gesteuert werden müssen. Um hier genügend Spielraum zu haben, sind die Operationsordnungen eine große Hilfe! Dabei kann man die Möglichkeit der Ordnung aus ihrer Selbstreferenz ableiten:

Eine Operation = zunächst eine Operation 1. Ordnung:
Wendet man eine Operation auf diese Operation an, dann bekommt man eine Operation 2. Ordnung (etwa wenn man beim Fahrradfahren beschleunigt oder bremst usw.):
Operation auf Operation 1. Ordung = Operation 2. Ordnung
Ersetzt man Fahrradfahren mit Autofahren, dann wird das Operationsmedium gewechselt):
Operation auf Operation 2. Ordnung = Operation 3. Ordnung

Diese Ordnungsebenen entstehen jeweils durch die "Anwendung einer Operation auf sich selbst", wobei sich ihr Typus ändern kann. Mit dieser Differenzierung lassen sich Steuerungsprobleme leichter lösen!

Der Begriff selbst weist die Unterscheidungen Operation, Beobachtung und Beschreibung auf, da der Begriff bestimmt wird (Operation) und dabei eine eine Beschreibung erhält, die dadurch auch die Möglichkeit der Beobachtung erzeugt. Alle drei Dimensionen des Begriffs können auch nach 3 Ebenen differenziert werden!

Zu den vielen sich daraus ergebenden Konsequenzen zählt auch, dass der Begriff der Wahrheit viel komplexer und vielseitiger bestimmt werden kann (siehe DST). Das hat auch Konsequenzen in Bezug auf die Kostenwahrheit, die für die Nachhaltigkeit einen zentralen Stellenwert hat (auch wenn er in offiziellen Beschreibungen kaum noch vorkommt)! Bereits die mit dem System verbundene Vollständigkeit der Beschreibung würde es nach dem Sollwert der Nachhaltigkeit dringend nahe legen, eine möglichst vollständige Beschreibung der externen Kosten vorzunehmen!

Für die Nachhaltigkeit wäre schließlich die Beobachtung 3. Ordnung höchst bedeutsam: sie könnte ihren Zweck der Harmonisierung der gesellschaftlichen Dimensionen beobachten, damit die Ergebnisse der präferenzorientierten FS in Bezug auf ihr richtiges Zusammenwirken beobachtet werden können, denn einzelne Bemühungen sind schon vielfältig vorhanden.

Das Präferenzsystem selbst hätte in Bezug auf die Wahrheit eine Art "Highlight" zu bieten: da die Wahrheit ein Element des Präferenzsystems, ist kann sie die Wirkung der Theorien auf die Ergebnisse beobachten. Sie wäre dadurch nicht nur auf sich selbst verwiesen und bekommt dadurch wertvolle Hinweise für ihre Ausgestaltung aus der Gesellschaft.

Allein die Kenntnisnahme z.B: der modellbedingten Arbeitslosigkeit und die Gestaltung ihrer Reduktion wäre von zentralem Interesse, denn erst dadurch kann die volle Nachhaltigkeit auch wirklich angegangen werden. Am idealsten wäre dazu ein allgemeines Monitoring, das die Bemühungen und die Ergebnisse für alle Bürger transparent zugänglich macht!

Fazit: Die Präferenzen als Grundlage des Konzeptes könnten mit Hilfe eines allgemeinen Monitorings in Bezug auf ihren Zweck und die dazu erforderlichen Indikatoren (z.B. Einkommensmodell) beobachtet werden. Das würde für alle Bürger eine Übersicht verschaffen, die ein (weiteres) Hinauszögern der wichtigsten Schritte zumindest erschweren würde!
(Die Zeit dafür scheint aber fast schon abgelaufen!)