Das Einkommensmodell

Das Konzept hat uns mit der Kombination von Wahrheit und Recht zu den präferenzorientierten Funktionssystemen geführt, die verschiedene Präferenzen als Steuerungsmedien beinhalten. Die wichtigsten sind dabei die Wahrheit und das Recht selbst. Das nächste Steuerungsmedium ergibt sich aus der Kombination von Wahrheit und Recht, das im Idealfall ein legitimes Gesetz als Macht in der Gesellschaft ergibt.

Es fehlt aber bei der bisherigen Betrachtung offensichtilich das Geld als ein wichtiges Steuerungsmedium! Es ist sogar so wichtig, dass daran die Gesellschaftsdiagnose "Kapitalismus" geknüpft wurde. Wir werden aber sehen, dass diese Rolle nicht einem einzelnen Steuerungsmedium (Geld) zukommt, sondern dem viel mächtigeren nachhaltigen Einkommensmmodell!

Will man sich vom Einkommensmodell einen Begriff machen, dann ist es erforderlich, es zunächst als System zu beobachten. Die Systemtheorie hilft ja dabei, die möglichen Elemente in ihren Relationen zu beobachten und bestimmte Konstellationen dann als Modell zu sehen. Wie im Abschnitt Systemtheorie beschrieben, ist ein System immer auch ein Begriff, bzw. der Begriff ist ein System. Es ist entscheidend, welche Unterscheidungen an den Anfang eines bestimmten Begriffs / Systems gesetzt werden.

Die ersten Unterscheidungen werden nun aus der Realität abgeleitet, da alle präferenzorientierten FS ihre Operationen durch Betriebe (operative Einheiten) realisieren. Daraus erwächst die erste (abstrakte) Unterscheidung in betriebsinterne und -externe Einkommen. Bei den internen Einkommen sind die Kollektivlöhne als relativ stabile Einkommen sehr wichtig, ihre Höhe hat auch Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit (AL).
Wenn jetzt noch ein besonderes Funktionssystem, die Wirtschaft, hinzugezogen wird, dann kommen auch die Betriebsgewinne hinzu. Abstrahiert man sie zu variablen Einkommen, dann stehen die invariablen den variablen Einkommen gegenüber. Das ergibt die Grundlage für den Begriff des Einkommensmodells.

Der Begriff des Einkommensmodells liefert uns zwei Unterscheidungen, die ein abstraktes Einkommensmodell ergeben. Kreuzt man die Unterscheidungen, dann erhält man ein Raster, das 4 Elemente beinhaltet. Sie können nun mit (Beispiel) Einkommen ausgefüllt werden, das ergibt folgendes Schema:

Kategorien stabil variabel
betriebsintern (Kollektivlohn) (Gewinne)
betriebsextern (Arbeitslosengeld) unbesetzt

Diese Kreuzung der Kategorien erzeugt ein System von Elementen, das für die Beschreibung des Einkommensmodells grundlegend ist. Es zeigt auch eine neue Zelle am Kreuzungspunkt betriebsextern / variabel, die bisher noch ungenützt ist. Diese Zelle kann aber z.B. für die (ökologische) Selbststeuerung der Gesellschaft, also für die Nachhaltigkeit eingesetzt werden!

Das Schema für die erste Differenzierung der Einkommenselemente hat (beispielhafte) Besetzungen gezeigt, deren Elemente nun als logische Dimensionen gezeigt werden sollen, um eine Modellbildung zu ermöglichen. Dazu wurden bereits rote Trennlinien eingeführt, um damit eine ODER Relation zu symbolisieren:

Kategorien stabil variabel
betriebsintern ODER ODER
betriebsextern ODER unbesetzt

Als Beispiele für die Trennung der stabilen Einkommen wurden der Kollektivlohn und das Arbeitslosengeld eingesetzt, ein Beispiel für die ODER - Logik des aktuellen Einkommensmodells. Auf auf der Ebene der betriebsinternen Einkommen wird eine Trennung des Kollektivlohns von den Gewinnen "bevorzugt" und auch damit die ODER - Logik verfestigt.

Die ODER - Logik kann man mit dem aktuellen Einkommensmodell weitgehend in eins gesetzt werden, da die 3 wichtigsten Einkommensarten (Kollektivlohn, Gewinne und Arbeitslosigkeit) sich in einer logischen ODER - Relation zueiannder befinden. Diese Logik hat einige problematische Aspekte, wie die weiteren Ausführungen zeigen werden.

Kategorien stabil variabel
betriebsintern Kollektivlohn Gewinne
betriebsextern Arbeitslosengeld unbesetzt

Der ODER - Logik steht aber (ewig) die UND - Logik gegenüber, die sich als das Gegenteil des ODER verstehen läßt. Das UND - Modell hat zur Konsequenz, dass sich etliche Problemee des aktuellen ODER - Modells lösen lassen. Dazu wird im nächsten Abschnitt die Grundlage für das UND - Modell gezeigt.

Wird die ODER - Logik in eine UND - Logik transformiert, dann kann eine Gewinnbeteiligung ermöglicht werden. Wird ein Grundeinkommen (GE) schrittweise eingeführt, dann kann der Kollektivlohn so gesenkt werden, dass kein Kaufkraftverlust für die Personen entsteht - im Gegenteil!

Kategorien stabil variabel
betriebsintern Kollektivlohn Gewinne
betriebsextern Arbeitslosengeld, (Grundeinkommen GE) variables GE

Wird das bisher unbesetzte Element als variables GE genützt, dann kann es z.B. als %Teil des Vorjahres dem stabilen GE (z.B. über 10 Jahre gemittel) hinzugerechnet werden. Es entsteht so ein sich selbst regelndes Gesamt-GE als Element des dadurch möglichen nachhaltigen Einkommensmodells!

Durch ein sich selbststeuerndes Grundeinkommen (Gesamt-GE) kommt auch die Selbststeuerung als ein Element des Präferenzsystems in Sichtweite, dafür sorgen die Deteils zum Oder - Modell, die auf eine Problemreduktion auf Grund des Präferenzsystems sorgen würden. Auf der Gegenseite zeigen die Details zum Und - Modell ein breites Problemlösungspotenzial, das für einen Schub in Richtung nachhaltiges Einkommensmodell sorgt.

Geht man von der Selbststeuerung des GE aus, dann verbreitet sie sich auf die gesamte Gesellschaft und damit auch auf die präferenzorientierten FS. Geht man von den präferenzorientierten FS aus, denn wird deren Bedarf an Selbssteuerung auch auf ein nachhaltiges Einkommensmodell drängen, damit nicht so viele (auch unnötige) Probleme ineffizient durch Fremdsteuerung angegangen werden müssen.

FAZIT Das nachhaltige Einkommensmodell und die präferenzorientierten FS können perfekt zusammenarbeiten, um die verpflichtende nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu erreichen!

Wie das UND - Modell (= nachhaltiges Einkommensmodell) zeigt, können für jede Person (Mitarbeiter, Betriebseigentümer etc.) aus verschiedenen Poools Einkommen entstehen. Geht man vom Kollektivlohn und seinem UND mit den Gewinnen aus, dann kommt hier die Gewinnbeteiligung ins Spiel und reduziert so den Kollektivlohn ohne Kaufkraftverlust. Ein UND des Kollektivlohns mit einem künftigen Grundeinkommen (GE) steigert die Kaufkraft und reduziert gleichzeitig die Arbeitslosigkeit.

Die wohl wichtigste Konsequenz hat die Verschiebung des Einkommens vom Kollektivlohn weg und von der damit verbunenen ODER - Logik. Denn das verschiebt die Interessen in Richtung mehr ökologische Verantwortung und entschärft damit "die Krallen des Kapitalismus" als ODER - Modell. Z.B. würden dann ja alle Bürger am stabilen und am variablen GE beteiligt sein und damit ihr Interesse an einer gesamten nachhaltigen Entwicklung verstärken!
Es sieht nach diesem Konzept so aus, dass das nachhaltige Einkommensmodell der einzig verbleibende Weg ist, den "Kapitalismus" zu zügeln und ihn zu steuern, anstatt sich von ihm steuern zu lassen! Damit kann dann auch dem Klimaproblem besser, schneller und wirksamer gegengesteuert werden!