Das nachhaltige Einkommensmodell

Die Grundunterscheidungen des Einkommensmodells haben das Oder - Modell zu Tage gefördert, das seine problematischen Seiten gezeigt hat (z.B. die modellbedingte AL), die mit dem Und - Modell behoben werden können. Das Und - Modell wird nun zum Nachhaltigen Einkommensmodell zusammengeführt, dazu wird die Beobachtungsebene etwas abstrakter gewählt, denn jetzt müsssen möglichst alle präferenzorientierten Funktionssysteme gleichzeitig beobachtet werden können. Das wichtigste Ergebnis ist hier eine neue Interessenstruktur der Gesellschaft !

Das Und - Modell (als Korrektur des Oder - Modells) wird zum nachhaltigen Einkommensmodell, wenn man es in seiner Gesamtheit (als System) beobachtet und wirksam werden lässt. Das wird möglich, wenn man die Unterscheidung betriebsintern / betriebsextern in der Modellbildung beachtet. Dazu nimmt man die Besetzung der betriebsexternen Einkommen als GE vor und summiert wie gehabt das stabile und variable GE. Dieses GE ist als betriebsexternes Einkommen allgemeiner als die betriebsinternen Einkommen. Genau darin liegt eine Hauptfunktion eines die ökologische Dimension berücksichtigenden GE.

Als Beispiel kann man dazu das präferenzorientierte FS Wissenschaft heranziehen: das Einkommen einer Person setzt sich jetzt aus dem GE UND der Entlohnung als Wissenschafter zusammen. Das führt dazu, dass das Interesse eines jeden Mitarbeiters an einer richtigen ökologischen Rückkopplung entsteht und die Beschreibung auch der gesamten Gesellschaft hier mit einfließt. Dieses Interesse an einem guten gemeinsamen Ergebnis wird noch dadurch verstärkt, dass es für alle präferenzorientierten FS gilt!

Fazit: Bereits dieser Fall der ökologischen Rückkooplung zeigt, dass sich die Interessenstruktur der gesamten Gesellschaft verschiebt und damit den "Kapitalismus" ein gutes Stück hinter sich lässt!

Bereits ab diesem Punkt können wir den Kapitalismus etwas näher beobachten und ihn durch das nachhaltige Einkommensmodell korrigieren:

a) auf betrieblicher Ebene wird er durch das stabile und variable GE begrenzt, weil das Personeinkommen nicht mehr nur von den betrieblichen Einkommen abhängig ist, das "verschiebt" die Interessen aller am Betrieb Beteiligten;
b) auf gesellschaftlicher Ebene kommen ökologische und andere Faktoren (BSP) ins Spiel, die seine negativen ökologischen Kosequenzen durch die Verschiebung der Interessen begrenzen können;
c) das Steuerungsmedium Geld wird durch die weiteren Steuerungsmedien Wahrheit, Recht und Macht relativiert und die damit verbundenen Interessen können wirksam "korrigiert / verschoben" werden!

Diese mehr als grobschlächtigen (und zu ergänzenden) Hinweise laufen darauf hinaus, dass hier eine Ablösung der Gesellschaftsdiagnose Kapitalismus durch die adäquatere Diagnose Differenzierung der Gesellschaft nach präferenzorientierten FS notwendig ist, wenn man es mit der Nachhaltigkeit ernst meint!
(Vorhandener Klärungsbedarf kann durch Serviceleistungen abgedeckt werden, das gilt für alle hier "nur angerissenen" Themen.)

Das nachhaltige Einkommensmodell erlaubt es, sich mit dem "Kapitalismus" als Gesellschaftsdiagnose "anzulegen", weil die zwei GE - Elemente in Richtung Selbststeuerung verweisen. Die beiden GE - Einkommen können als stabil und variabel bezeichnet werden, wenn das eine Element über einen längeren Zeitraum berechnet werden, da es dadurch "relativ stabil" wird. "Variabler" wird das andere Element, wenn zu seiner Bestimmung z.B. nur das vergangene Jahr herangezogen wird. Diese zeitliche Unterscheidung bewirkt, dass das relative GE sich schneller ändert und dadurch seine Änderung zeigt, die für eine zeitnahe Rückkopplung verwendet werden kann. Man kann hier noch die Anteile der beiden GE (am BSP) unterscheiden und damit feiner justieren.

Nimmt man nun eine Steigerung des gesamten GE an, dann würde automatisch auch das Gesamteinkommen der Person ansteigen und bei einem deutlichen Unterschied des GE würden auch (nach personellen Präferenzen) immer mehr Personen dem Arbeitsmarkt fernbleiben und das Gesamteinkommen der Person beginnt zu sinken, weil das GE sinkt. Kommt das GE nur noch gering über dem Existenzminimum zu liegen, dann steigt das Interesse an der Beschäftungsaufnahme wieder an!

Fazit: Weil die meisten Menschen lieber ein höheres als ein geringeres Einkommen haben, würde das GE über dem Existenzminimum pendeln.

Diese Selbststeuerung des GE hat natürlich Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt, denn die Marktteilnehmer können dadurch mehrere Arbeitgeber als Potenzial ansehen, je nach dem wieviel sie zum GE noch dazu verdienen können oder wollen. Gleichzeitig wollen die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter auch halten und können zu diesem Zweck die Gewinnbeteiligung erhöhen.

Aus der Sicht der Arbeitgeber würde der Wechsel vom Oder - zum Und - Modell große Wettbeberbsvorteile bringen, weil dadurch der Kollektivlohn (bzw der "Basislohn") ja sinken würde, ohne dass die Person einen Kaufkraftverlust befürchten müsste. Insgesamt würde die Kaufkraft (mit der Gewinnbeteiligung) wohl eher steigen, weil der Arbeitgeber ja auch gute Arbeitnehmer anlocken möchte.

Fazit: Durch den sinkenden Kollektivlohn gegenüber dem Oder - Modell müssten die Betriebe nicht mehr mit der vollen Last des Lebensunterhaltes rechnen müssen und die Arbeitslosigkeit würde sinken. In die gleiche Richtung wirkt auch die leichtere Betriebsgründung durch weniger Lohnkosten und durch das GE für die Unternehmer als Sicherheit. Der Arbeitsmarkt wird flexibler.

Der (verpflichtende) Übergang vom Oder - Modell zu einem nachhaltigen Einkommensmodell bedeutet eine Senkung des "Kollektivlohns", weil das jeweilige GE einen Teil des Lebensunterhaltes bereits abdeckt. Aus den geringeren Kosten für einen Betrieb ergibt sich eine viel leichtere Betriebsgründung, die für die Wirtschaft eine deutliche Zunahme an möglichen Betrieben bedeutet. Damit steigen die Einnahmen für den Staat, woraus sich eine erste "Selbstfinanzierung" des GE ergibt.

Weiters kann die Kostenwahrheit der Betriebe ständig erhöht werden (siehe Nachhaltigkeitsbeihilfe), wodurch sich eine Entlastung des Staates insbesondere von künftigen ökologischen Schäden ergibt. Deren Höhe ist nach oben hin nur schwer begrenzbar, wie die Klimakatastrophe deutlich zeigt. Beides sind Gründe und Möglichkeiten, das GE mit möglichst hoher Kostenwahrheit auszustatten, damit der Staat nicht weiterhin seine eigene Schädigung durch mangelnde Kostenwahrheit (beim GE) selbst mitfinanziert!

Fazit: Mit dem nachhaltigen Einkommensmodell ist also nicht nur eine Senkung der Arbeitslosigkeit und ein flexiblerer Arbeitsmarkt möglich, sondern auch viel mehr Betriebsgründungen, die eine Stärkung der Wirtschaft bedeuten würden.

Aus der Perspektive der Gesellschaft wäre eine stetige Begrenzung der externen Kosten bei mangelnder Kostenwahrheit (in den Betrieben) von größter Wichtigkeit, schadet sie sich durch die "übliche" Teilung von privaten Gewinnen und öffentlicher Schädigung doch selbst am meisten. Für die Gesellschaft wäre die der Wechsel zum nachhaltigen Einkommensmodell der beste Schutz gegen ihre eigene ständige Selbstschädigung, insbesondere der steuerzahlenden Bürger!

Das Nachhaltige Einkkommensmodell könnte bereits auf Betriebsebene den Blick auf das Gemeinwohl erweitern, weil alle Mitarbeiter und Geschäftsleiter mit den Rückkopplungen des GE konfrontiert werden. Der Blick geht dabei auch bis zum "Planeten", denn dessen Schädigung kürzt die Einnahmen durch das GE (insbesondere durch das "zeitnahe variable GE") auch auf längere Sicht.

Dazu wäre allerdings eine realistische Einschätzung der globalen Schädigungen erforderlich, denn z.B. irreversible Schädigungen der Ökologie des Planeten haben auch eine Vielzahl von zeitverzögerten Schädigungen zur Folge, daher müssten auch die Tendenzen der aktuellen Schädigungen berücksichtigt werden. Demgegenüber sind die "Kosten für das GE" wohl nur eine verschwindende Größe angesichts der sich anbahnenden Schäden!

Das Und - Modell verschiebt die Interessen aller Bürger und Entscheidungsträger hin zur Nachhaltigkeit, deswegen darf es auch als Nachhaltiges Einkommensmodell bezeichnet werden! Es bedient die Nachhaltigkeit als Einheit der sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen auf wohl unverzichtbare Art und Weise:

a) die soziale Dimension: Das GE lässt Niemenden mehr unter das Existenzminimum sinken und senkt die Arbeitslosigkeit gleich in mehreren Formen;
b) die ökonomische Dimension: es ermöglicht eine leichtere Gründung neuer Betriebe und erhöht deren Wettbewerbsfähigkeit;
c) die ökologische Dimension: es sorgt durch mehrere Formen der Rückkopplungen auf mehreren Ebenen dafür, dass alle Bürger über den (realistischen) Stand des Gesamteinkommens (BSP) informiert werden!

Fazit: Mit diesen Funktionen ausgestattet, "verschiebt" dieses nachhaltige Einkommensmodell die Interessen aller Bürger in Richtung mehr Nahhaltigkeit. Damit werden die Bemühungeen um eine verpflichtende nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft entscheidend verstärkt !!